Dienstag, 16. September 2014

Interview: Sadako

Hallo meine Lieben, 
heute habe ich ein ganz besonderes Highlight für euch. Die Autorin von Sayumi - Sayu Smiles hat mir Rede und Antwort gestanden und uns so ein wundervoll ausführliches Interview gegeben. 
Wenn jemand scheinbar so viel Freude bei der Beantwortung hat, macht das Lesen auch gleich noch viel mehr Spaß. 
Ich wünsche euch viel Freude damit und hoffe euch gefällt das Interview genauso gut wie mir.

 
Stell Dich doch bitte einmal kurz vor.  

Was soll ich über mich erzählen, so spannend bin ich eigentlich nicht. Ich liebe mehrschichtige Geschichten, mutige Erzählweisen und mag es wenn Grenzen eingerissen werden im Buch wie auch im Leben. Daher kommt wohl auch meine Liebe für Japan und seine Menschen, da sie extrem sind in jeglicher Hinsicht, ohne dabei unmenschlich zu werden. Ich lebe zwar am liebsten in einer Traumwelt voller tanzender Jidols, selbst erdachten Protagonisten, und Musik, habe selbst jedoch einen festen Blick auf und in die Welt und ihre Ereignisse. Ich verfolge jedes mir mögliche Ereignis auf der Welt und mache mir einen eigenen Eindruck und eine eigene unkontrollierte Meinung, fern unserer oftmals doch sehr einseitigen Medien.

Wie bist Du zum Schreiben gekommen und wann hattest Du deine ersten Gehversuche unternommen?
Geschichten habe ich mir schon in meiner Kindheit ausgedacht – noch bevor ich in die Schule gegangen bin. Auch diese Geschichten hatten oft einen sehr tragischen Touch und an einige von ihnen kann ich mich noch genau erinnern. Geschrieben habe ich das erste Mal in der Schule an einem Aufsatz der am Ende den vorgegebenen Rahmen um das Vielfache gesprengt hat und mir damit ne richtig miese Note eingebrockt hat. Später wie aus dem Nichts heraus, habe ich dann einfach angefangen in einem kleinen Buch Kurzgeschichten zu schreiben, welche teilweise schon sehr deutliche Parallelen zu meinem Debütroman aufweisen.

Wie sieht Dein Schreib-Alltag aus bzw. wie gestaltest Du das Schreiben?
Hast du eventuell auch schon Erfahrung mit Schreibblockaden machen müssen und hast Du Tipps für junge Autoren damit umzugehen?

Ich hab da eigentlich gar keinen festen Alltag. Es gibt Zeiten da schreibe ich jeden Tag früh morgens, oder spät Abends, und es gibt Zeiten da schreibe ich gar nichts, oder ab und an nur mal eine Kurzgeschichte. Schreiben tue ich eigentlich in erster Linie für mich, weil ich selbst eine Geschichte erleben möchte, und wenn ich grad keine Lust auf eine Geschichte habe, oder mich lieber von einer anderen Seite aus unterhalten lassen möchte, dann spiele ich halt, schaue einen Film, oder höre Musik.
Wo schreibst Du am Liebsten bzw. hast Du besondere „Rituale“ beim Schreiben?
Schreiben tu ich an meinem Notebook und kann das im Grunde ich überall tun wo ich es gerade mitschleppe – was anhand seiner Größe nicht immer sehr komfortabel ist. Auffallen tut mir grad wo du mir diese Frage stellst, dass ich sehr gerne auf der Arbeit während der Pause schreibe. Viele Kapitel und Geschichten, die ich persönlich am einprägsamsten finde, habe ich innerhalb kürzester Zeit auf der Arbeit in der Mittagspause geschrieben.
Wie kamst du auf die Idee deines Buches? War es eher ein spontaner Einfall? Ein Traum? Oder wurdest du von etwas inspiriert?
Es begann eigentlich als eine Fangeschichte zum Horrorshooter „F.E.A.R.“ weil ich mit der original Entwicklung einfach nicht glücklich war. Es gibt noch ein paar Fragmente der Urfassung in der Sayumi noch Alma hieß und drei Schwestern hatte. Allerdings ist alles was davon nun noch übrig geblieben ist der Name „Fairport“ und Sayumis Geburtstag gleich zu Beginn. Irgendwann blätterte ich durch eines meiner Fotobücher und blieb an einem Bild hängen … Dieses Bild ließ mich dann den Prolog schreiben welcher dann auch den Titel des finalen Buches enthielt. Als ich dann in einem Forum das Ganze als eine Art Fortsetzungsgeschichte aufgebaut hatte und sich immer mehr begeisterte Leser fanden, wurde sehr schnell aus Alma Sayumi, aus dem unabhängigen Prolog eine Einleitung und aus erhofften 300 Seiten 600. Also bin ich eigentlich von 3 Fakten inspiriert worden. Das Spiel F.E.A.R. Dem J-Idol Michishige Sayumi und der kleinen aber feinen Aion Community der Gilde „Die Pudel des Todes“ … geil Danke, darf ich wen grüßen?

Wie entstehen die Protagonisten Deines Buches? Sind Deine Figuren immer rein fiktiv oder lässt Du dich auch von realen Personen inspirieren?
Beinahe jede meiner Figuren hat ein zumindest optisches Vorbild aus dem realen Leben und auch die Namen werden von bekannten Personen die ich in irgendeiner Weise respektiere gewählt. Zb. Ist Sayumi ganz dreist von Michishige Sayumi optisch, aber auch ein wenig charakteristisch inspiriert … – Darum wurde ihr das Buch unter anderem auch gewidmet. - Sayumis Vater Ryan ist inspiriert vom Schauspieler Sam Neil und Michael vom Schauspieler Jeremy Irons. Sayumis überdrehte Freundin basiert zum Teil auf einer Person die ich real kenne ,aber optisch ebenfalls auf ehemaligen Jidol.

Was bereitet Dir mehr Schwierigkeiten? Der Anfang oder das Ende Deines Buches?
Eigentlich keines von Beiden. Ich lasse meine Geschichten gerne mit einem Prolog beginnen, der die Geschichte ein wenig vorweg nimmt. Was aber auch damit zu tun hat, dass ich Filme mag die auf diese Weise beginnen. Das Ende habe ich meist dann auch schon im Kopf und viele einzelne Szenen die mir „optisch und dramaturgisch“ einfach sehr gut gefallen, sodass ich sie nur noch mit ein paar Fäden verbinden muss. Das ist eigentlich auch keine wirkliche Arbeit, da sich diese Verbindung dann von selbst ergibt.

Nach welchen Kriterien hast Du dich für dein Cover entschieden bzw. wie kamst Du auf 
deine Idee? 
Es war einfach so, dass ich was meine Sayumi angeht, doch sehr von ihrem realen Vorbild abhängig bin. Darum fiel es mir schwer einen „Fremden“ Künstler damit zu beauftragen und habe mir die Mühe gemacht, auf Basis eines Fotos – welches aber nichts mehr mit dem finalen Cover gemein hat – ein Cover zu entwerfen. Ich hatte nicht viele Gedanken dazu im Kopf, es sollte einfach nur irgendwie Sayumi sein, Hübsch, nachdenklich, traurig, allein und doch irgendwie voller Hoffnung. Dazu wollte ich, dass es irgendwie auch „Cool“ ist und sich von den ganzen übrigen Buchcovern abhebt. Allerdings läuft man sehr schnell Gefahr, bei einem Cover in dieser Art in die Manga Ecke gesteckt zu werden.
Wie hast Du deinen Titel gefunden?
Wie ich bereits oben geschrieben habe, der Name kommt von dem Prolog wie er nun am Ende auch im Buch zu finden ist. Ich schrieb ihn als einen Kurzen Text, inspiriert von einem Sayumi Foto die ein wenig nachdenklich und vielleicht auch traurig / wehmütig in die Ferne blickt. Eigentlich lächelt sie gar nicht so viel im Buch oder?

Welcher Zielgruppe würdest Du deine Bücher am ehesten empfehlen?
Das ist schwierig, und es machte es nun auch nicht leichter, dass ich gemerkt habe, dass scheinbar aus allen Altersgruppen Leser sich für Sayumi begeistert haben. Altersgruppen und auch Leser mit den verschiedensten Genres als Vorliebe.
Aber wem würde ich Sayumi empfehlen? Dass kann ich eigentlich auf Basis der negativen Rezensionen – welche sich zum Glück weit in der Unterzahl befinden – sagen.
Leser die einen richtigen Film erleben wollen ohne eine Kinokarte kaufen zu müssen, welche eh überteuert ist. Menschen die Charaktere als mehr sehen als nur schwarz und weiß mit eindeutig strukturierten Charakterwerten.
Aber vor allem: Menschen die ihren Kopf benutzen wollen und nicht jede Antwort auf dem Silbertablett, oder gar vorgekaut bekommen wollen.
Du hast ja bereits Fortsetzungen angekündigt, aber hast du bereits Pläne für neue Romane dieser Art?
Irgendwie dreht sich bei mir alles um Sayumi. Ich schreibe viele Kurzgeschichten, welches sich zumindest von der Stimmung her in diese Richtung bewegen. Außerdem erscheint – hoffentlich – nächstes Jahr mein experimentelles Buch „Ayaka“ welches eine Art PreSequel zu „Sayu Sayumi Yurina“ ist, und sowas wie eine Charakterdokumentation in Tokyo ist. Dazu spiele ich mit der japanischen Sprache, Bildern und möchte mit dem Buch auch die Menschen erreichen, die eigentlich keinen Draht zu Japan und seinen Menschen haben.

Welches Buch hat einen nachhaltigen Eindruck bei Dir hinterlassen und ist aus Deinem Bücherregal nicht mehr wegzudenken?
Das ist schwer zu sagen, da ich seit ich selbst regelmäßig schreibe eigentlich kaum noch lese. Allerdings ist es neben der Reihe „Der Dunkle Turm“ von King wohl die Satanische Bibel. Da ich wie oben gesagt ein sehr kritischer Mensch bin was die Welt angeht und ihren Ereignissen, passt mir das gesunde Menschliche Denken wie es dort beschrieben wird am besten in den Kram und bestätigt einfach meine Lebenseinstellung
Wenn Du in Dein eigenes Bücherregal schaust – welches Genre ist hier am meisten vertreten?
Horror und Fotobücher :D

Mit welcher literarischen Figur würdest Du gerne einmal einen Tag verbringen?
Du meinst einem fiktivem Charakter? 
Das mag nun echt eingebildet klingen, aber so bin ich gar nicht, doch am liebsten … Sayumi … Ich muss sie einfach in den Arm nehmen.

Weitere Informationen zu Sadako oder Sayumi findet ihr unter www.sayumi.de und Verlag 3.0

                                                                                                                           Copyright © Julia

1 Kommentar:

  1. Tolles und interessantes Interview, das macht echt neugierig auf mehr =)

    LG Sheena deine neue Leserin

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