Montag, 14. Januar 2013

Teil 12

Falls du die anderen Teile dieser Geschichte noch nicht gelesen hast, findest du sie hier.

 

Eigentlich hatte er keine Lust mit den Studenten einen Ausflug zu unternehmen. Dies war immer mit so viel unnötigen Stress und Papierkram verbunden.
Aber auch er hatte von dieser Ausstellung gehört und wäre da auch gerne hingegangen. Alleine. 
Mit den Studenten zu gehen bedeutete, dass er sich noch Aufgaben für sie überlegen musste 
und diese später auch abfragen müsste. 
Aber andererseits könnte er den Eintritt so von der Universität bezahlen lassen und sogar während der Unterrichtszeit diese Ausstellung besuchen. 
Er müsste nicht seinen kostbaren Abend dafür opfern.
Nachdenklich leiß er seinen Blick durch den Raum gleiten. Er blieb bei ihrem Gesicht hängen. Im Gegensatz zu allen anderen starrten sie ihn nicht erwartungsvoll an, sondern hatte ihren Blick auf ihren Tisch gerichtet. Als er sie ansah, hob sie den Kopf und lächelte ihn an.

Zev schüttelte sich leicht.    
,,Nun gut. Wenn ihr die Ausstellung sehen wollt, dann werden wir das halt tun.“ 
Gemurmel breitete sich im Saal aus. 
,,Wir gehen morgen statt dieser Stunde ins Museum. Bringt bitte einen Block und einen Stift mit.“ 
Er ging zur Tafel und begann zu schreiben. 
,,Jeder wird sich ein Gemälde oder Plastik zu einem Märchen aussuchen und darüber schreiben,
wie es das Märchen adaptiert. Darüber haltet ihr dann in der nächsten Woche einen viertelstündigen Vortrag.“ 
Diesmal erhob sich ein lautes Stöhnen. Einige bereuten es jetzt schon diesem Vorschlag beigepflichtet zu haben. Er selbst aber war begeistert von diesem Einfall. 
So hatte er sowohl in der nächsten Woche vorbereiteten Unterricht, als auch am Beginn des Semesters die ersten Noten. 
,,Dann erwarte ich euch Morgen alle um halb Zehn vor dem Museum.“ 
Damit beendete er die Vorlesung und begann demonstrativ seine Zettel und Bücher in die Tasche zu packen. Sofort hörte er, wie unter den Studenten Unruhe aufkam, da jeder von ihnen so schnell wie möglich aus dem Raum wollte. Er hatte niemals verstanden, warum sie immer so schnell in Hektik geraten. 
Aber das taten alle Generation die er bereits unterrichtet hatte. 
Jeder Student möchte der Erste sein, der aus dem Raum kam, nur um dann draußen auf dem engen Flur auf die anderen Studenten zu warten. 
Diese Logik war ihm noch nie verständlich gewesen und wird es wohl auch nie sein.

Copyright © Julia

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