Wie ich aus Versehen eine Bank ausraubte

Hallo liebe Leser, 

wie versprochen folgt heute die zweite Rezension dieser Woche. Diesmal erwartet euch eine echte kleine Perle, die mir sehr viel Freude bereitet hat. Ich hoffe, meine Rezension erfreut euch ebenso und ihr werdet alle fleißig dieses Buch lesen!

 

Simon Bartsch

244 Seiten

FeuerWerke Verlag (19. Februar 2015)

Beschreibung:

Jan ist verliebt in Laura. Ein Teufelsweib! Sie macht die lustigsten Grimassen, schreit die tollsten Ausdrücke und mit ihr kann man einfach Pferde stehlen gehen. Und Geld. 

Denn mit der jungen Frau raubt der etwas einfältige Jan „unfreiwillig“ eine Bank aus. Unfreiwillig, weil Laura unter dem Tourette-Syndrom leidet. Das ungleiche Paar macht sich mit der Beute auf eine Reise durch halb Europa. Ob als versehentlicher Drogenkurier in Brüssel, Roof Climber auf dem Eifelturm oder Karnevalsprinz vor dem Buckingham Palace – Jan ist bei seinen Aktionen stets in seinem Element und bei seinen Schilderungen im eigenen Blog sehr ausführlich. Doch die plötzliche Berühmtheit reizt auch düstere Gestalten.
Welche Rolle spielt der gemeinsame Psychologe von Laura und Jan in diesem Spiel? Was hat es mit dem findigen Journalisten Günter auf sich? Und warum verschwindet Laura ganz plötzlich mitsamt der Beute?  Amazon

Inhalt:

Schon der Klappentext verrät, dass dieses Buch etwas ganz besonderes ist und wirklich, wer von diesem Roman und Jan nicht eingenommen ist, sollte sich ernsthaft Gedanken machen. 

Jan ist geistig zurück geblieben und geht voller Naivität und mit dem Gemüt eines Kindes durch die Welt. Das dies zu Problemen führen kann, steht wohl außer Frage. Besonders heikel wird es jedoch erst, als seine Freundin Laura, die an dem Tourette-Syndrom leidet hinzukommt.
Beide Figuren sind unfassbar sympathisch und vor allem Jan ist einfach nur liebeswert. Mit seiner naiven Art, die einem mehr als nur einmal den Kopf schütteln oder den Reader gegen diesen schlagen lässt, zieht er Probleme natürlich magisch an. So versteht er einfach nicht, was genau Laura fehlt und stößt dadurch nicht nur sie ab und an Mal gegen den Kopf. Ihm lange böse sein, kann aber weder Laura, noch der Leser. Beide Hauptpersonen sind nicht nur durch ihre Behinderung etwas Besonderes, sie sind realistisch dargestellt, handeln ihren Umständen entsprechen plausibel und man kann sich auch gut in sie hineinversetzen. Besonders in Jan, aus dessen Sicht dieses Buch geschrieben ist. 

Die Sätze sind einfach, wirken, als hätte ein Kind sie zusammen geschrieben und machen das Buch dadurch unfassbar authentisch. Man wird in Jans Gedankengänge, welche nun einmal einfacher gestrickt sind, als die der meisten Leute, hineingeführt und erlebt alles aus seiner sehr kindlichen Art. Trotz dieses relativ ernsten Themas schafft es der Autor eine ganz besondere, feine Art von Humor in das Buch einzubauen. Dabei macht er sich niemals über die Behinderungen lustig, sondern schafft es, diese feine Linie niemals zu überschreiten. Manchmal zaubert Jan mit seiner liebenswerten Art einem einfach nur ein Lächeln auf die Lippen, manchmal muss man über seine Aktionen herzhaft Lachen und manchmal möchte man einfach nur im Boden versinken.

Der wirklich authentische, aber dennoch angenehm zu lesenden Schreibstil gepaart mit der spannenden Geschichte lässt den Leser dieses Buch kaum noch aus der Hand legen. Obwohl ich es aus Peinlichkeit tatsächlich zweimal weglegen musste, weil ich einfach nicht weiterlesen konnte. Das Buch ist dennoch angenehm schnell durchzulesen und hinterlässt ein angenehm freudiges Gefühl.
Dennoch schafft es der Autor auf viele Missstände in der Gesellschaft hinzuweisen. So wird Jan so oft von Fremden und angeblichen Freunden ausgenutzt, dass man am Ende selbst als Leser jeder neuen Bekanntschaft von Jan misstraut. Das gibt einen schon zu denken. 

Fazit:

Schon als ich die Beschreibung gelesen hatte, hat mich dieses Buch in seinen Bann gezogen, doch auch der Inhalt konnte mich wirklich überzeugen und begeistern. Der Stil, sowie die Geschichte, sind einfach ungewöhnlich und gepaart mit den beiden Hauptfiguren ist dem Autor hier eine echte Perle gelungen. Mir hat die ungewöhnlich Art des Erzählens besonders gut gefallen. Ich bin ein großer Liebhaber von außergewöhnlichen Geschichte und Personen und die perfekte Kombination findet sich, meiner Meinung nach, in diesem Buch.

Ich finde einfach nichts Negatives an diesem charmanten Roman, was wirklich selten vorkommt und was ein Grund ist, für euch alle, es zu lesen!

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