Donnerstag, 4. September 2014

Phönixkinder

Christine Drews
 
368 Seiten
Bastei Lübbe (Bastei Lübbe Taschenbuch); Auflage: Aufl. 2014 (18. Juli 2014)


Beschreibung:


Der Geruch nach Asche liegt noch in der Luft, als Charlotte Schneidmann und Peter Käfer im Seniorenstift Sonnenschein ankommen. Einer der Bewohner, der demente Ludger Steinkamp, ist bis zur Unkenntlichkeit verkohlt. Alle Indizien deuten auf Brandstiftung, aber nicht nur das - das Opfer wurde regelrecht zu Tode gefoltert. Grausame Rache? Oder ein letzter Versuch, Informationen von Steinkamp zu erpressen? Die brandgefährlichen Spuren führen Charlotte und Käfer tief in die Vergangenheit des Münsterlandes. - Amazon

Inhalt:


Nach „Schattenfreundin“ ist „Phönixkinder“ der zweite Teil rund um das Ermittlerduo Charlotte Schneidmann und Peter Käfer. Ich hatte den ersten Band nicht gelesen, dennoch fiel der Einstieg in dieses Buch sehr einfach. Es werden zwar einige Anmerkungen zu dem ersten Band gemacht, gerade von Charlotte, deren Privatleben sich scheinbar in diesem stark geändert hatte, aber sonst braucht man keinerlei Vorwissen, um den zweiten Band lesen zu können.
Die beiden Ermittler sind äußerst sympathisch, wobei mir allerdings Peter Käfer besonders gut gefällt, da er ein von Natur aus fröhlicher, netter Mensch ist, der jedoch auch einige Verständliche Laster hat.
Es wird nur oberflächlich und nur am Rand auf das Privatleben der beiden eingegangen, was für mich ein großer Pluspunkt ist, da viele Krimis einen zu großen Wert auf das kaputte Gefühlsleben ihrer Protagonisten legen und diese dadurch ihre Glaubwürdigkeit verlieren. Diese beiden Kommissare fühlen sich jedoch wie echte Menschen an. Mit ihren normalen Leben, Beziehungen, Problemen und Kanten wirken sie, als wären sie direkt aus dem Leben gegriffen.
Der Fall an sich wirkt zunächst einfach, ein demenzkranker Mann wurde in einem Pflegeheim mit Feuer zu Tode gefoltert. Doch wer sollte ein Motiv haben einen alten Mann umzubringen? Als die Polizisten sich mit der Familie befasst, kommt Peter Käfer nicht nur der Tochter des Opfers immer näher, sondern decken langsam ein interessantes und verstörendes Familiengeheimnis auf. Zur gleichen Zeit werden immer mehr feure in der Umgebung des Opfers gelegt. Handelt es sich dabei etwa um einen feurigen Rachefeldzug? Während am Anfang alles ziemlich einfach erscheint, wird der Fall, je tiefer die Polizisten graben, immer komplizierter und so bleibt es nicht nur bei einem einfachen Mord, den sie aufdecken müssen.
Teilweise erinnert die Geschichte sogar an eine richtige Schnitzeljagd, denn der demenzkrank Mann hat unterschiedliche Hinweise hinterlassen. Mir hat der Fall und die ganze Geschichte drum herum sehr gut gefallen. Gerade der Teil mit den Hinweisen fand ich persönlich sehr spannend. Als Tatort ein Altersheim mit Demenzkranken auszusuchen, ist sehr mutig von der Autorin, jedoch ist es ihr gut gelungen die Atmosphäre einer solchen Einrichtung mit all ihren Problemen einzufangen, ohne anstößig oder pietätlos zu erscheinen. Dies ist wirklich ein Drahtseilakt, da Demenz eine sehr ernste und vor allem für die Angehörigen traurige Krankheit ist, der der Autorin gut gelungen ist. Ein weiterer Aspekt, den ich sehr gut fand, war, dass der Täter zu Beginn einiger Kapitel zu Wort kommt. Dies hat der Geschichte einen sehr bedrohlichen Aspekt verliehen und die Spannung stark gefördert. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und flüssig zu lesen. Gepaart mit der spannenden Story, dem außergewöhnlichen Setting und den glaubwürdigen Figuren ergibt dies einen wirklich herausragend guten Krimi.


Fazit:


Ich bin ein großer Fan von Krimis und Thriller, jedoch wurde ich schon oft von diesen enttäuscht, da sie oft sehr vorhersehbar, zu emotional oder nicht spannend genug sind. Dieses Buch jedoch hat mich von der ersten Seite an begeistert, da hier wahrlich alles passt. Auch hier hatte ich zwar zum Ende hin das Problem, das mir vor den Ermittlern klar war, wer der Mörder war. So etwas finde ich immer sehr schade, da dadurch, der Spannung einen echten Dämpfer versetzt wird. Aber alles in allem hat mich dieser Krimi dennoch gänzlich überzeugt. Kaum ein anderer hat mich so gefesselt und ich werde mir definitiv noch das erste und dann alle nachfolgenden Bände besorgen. Für alle Krimifans und die, die es werden wollen, wirklich zu empfehlen. Ich habe selten so ein stimmiges Buch gelesen.

Ich danke bloggdeinbuch.de und Bastei Lübbe dafür, dass sie mir diesen tollen Krimi für eine Rezension zur Verfügung gestellt haben!

 
Copyright © Julia

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