Annelie Wendeberg
240 Seiten
KiWi-Paperback (13. Februar 2014)
Beschreibung:
London, Ende des 19. Jahrhunderts,
eine Stadt, die regelmäßig von Seuchen heimgesucht wird;
Zehntausende leben in bitterster Armut. Im Londoner Wasserwerk wird
ein Cholera-Opfer entdeckt. Dr. Anton Kronberg, Englands führender
Bakteriologe, wird hinzugezogen und findet heraus, dass der Mann
absichtlich mit tödlichen Bakterien infiziert wurde. Während
Scotland Yard den Fall nur halbherzig verfolgt, begegnet Kronberg dem
beratenden Detektiv Sherlock Holmes. Er entdeckt Kronbergs wahre
Identität sofort: eine Frau, die sich als Mann ausgibt, um als
Ärztin praktizieren zu können. Im Gegenzug beginnt Anna – sehr zu
dessen Verdruss – Holmes‘ kompliziertes Innenleben zu
analysieren. Die beiden ungleichen, doch intellektuell ebenbürtigen
Partner müssen sich zusammenraufen, um eine Verschwörung
aufzudecken, die so monströs ist, dass sie die Taten von Jack the
Ripper in den Schatten stellt ... Ein historischer Kriminalroman, der
das viktorianische England zum Leben erweckt und mit Dialogwitz und
einem unglaublichen Ermittler-Duo begeistert – der Auftakt einer
neuen Krimireihe um Anna Kronberg und Sherlock Holmes- Amazon
Inhalt:
Die aus Deutschland stammende Anna
Kronberg lebt als eigentlich einzige Bakteriologin im viktorianischen
London und muss sich, um ihren Beruf ausüben zu können, als Mann
verkleiden. Dies funktioniert auch zuerst gut, auch wenn es eindeutig
Probleme gibt ihre beiden Leben unter einen Hut zu bekommen. Anna ist
eine Heldin, wie sie mir gefällt. Sie ist sehr modern, mutig und
schreckt nicht davor zurück Opfer zu bringen, um ihren Traum zu leben. Es
machte richtig Spaß ihr bei ihren Erlebnissen zu folgen, da sie sich
von keinem Mann etwas sagen lässt und nur ihrem eigenen Kopf folgt.
Dies ist wirklich eine gelungene Abwechslung, gerade in historischen
Krimis. Ihr einziges Manko ist jedoch ihre Überheblichkeit, die
gerade bei der Begegnung mit Watson zum Vorschein tritt. Sie soll
damit vom Intellekt auf eine Stufe mit Sherlock Holmes gesetzt
werden, das wäre zum einen nicht nötig gewesen, zum anderen hat
dies Anna auf einen Schlag unsympathisch gemacht. Da
dies nur eine kurze Szene war, konnte ich darüber hinwegsehen, aber
gestört hatte es mich trotzdem. Auch Sherlock Holmes wurde im Großen
und Ganzen gut getroffen und in der Beschreibung hat sich die
Autorin stark an das Original gehalten. Jedoch hat mir die
Interaktion zwischen diesen beiden Hauptfiguren überhaupt nicht
gefallen. Vieles von den ursprünglichen Geschichten wurde einfach
über den Haufen geworfen, um Holmes Umgang mit Anna plausibel
erscheinen zu lassen. Mir hätte es besser gefallen, wenn er nur
einen kurzen Auftritt bekommen hätte oder vollständig entfernt
worden wäre, um den Fokus auf Anna zu setzten.
Die Geschichte selbst ist spannend, zwar nicht fesselnd, aber plausibel und gut durchdacht. Der Mix aus der Kriminalgeschichte und Annas Leben ist wirklich gut gelungen und auch die Auflösung des Falls hat mir gut gefallen. Zwischendurch wirkt das Buch etwas langatmig und schleppt sich nur so dahin, aber durch die kurze Seitenzahl lässt sich das durchaus verschmerzen. Der Schreibstil ist angenehm flüssig, gut zu lesen und zu der Zeit passend. Das Buch lässt sich durch seine Dicke in wenigen Tagen lesen.
Die Beschreibungen Londons hat mir überdies so gut gefallen, dass es eine eigene Erwähnung verdient. Die Autorin hat es geschafft sowohl die reichen Viertel, als auch die ärmeren Viertel anschaulich darzustellen und den Leser in das London dieser Zeit zu entführen. Außerdem bekommt man einen spannenden Einblick in die Krankheit selbst, sowie in Behandlung von Kranken und das Alltagsleben in Krankenhäusern.
Die Geschichte selbst ist spannend, zwar nicht fesselnd, aber plausibel und gut durchdacht. Der Mix aus der Kriminalgeschichte und Annas Leben ist wirklich gut gelungen und auch die Auflösung des Falls hat mir gut gefallen. Zwischendurch wirkt das Buch etwas langatmig und schleppt sich nur so dahin, aber durch die kurze Seitenzahl lässt sich das durchaus verschmerzen. Der Schreibstil ist angenehm flüssig, gut zu lesen und zu der Zeit passend. Das Buch lässt sich durch seine Dicke in wenigen Tagen lesen.
Die Beschreibungen Londons hat mir überdies so gut gefallen, dass es eine eigene Erwähnung verdient. Die Autorin hat es geschafft sowohl die reichen Viertel, als auch die ärmeren Viertel anschaulich darzustellen und den Leser in das London dieser Zeit zu entführen. Außerdem bekommt man einen spannenden Einblick in die Krankheit selbst, sowie in Behandlung von Kranken und das Alltagsleben in Krankenhäusern.
Fazit:
Dies ist ein historischer Krimi, der
im viktorianischen London spielt, eine Frau als Hauptperson hat, die
sich als Mann verkleidet um als Arzt akzeptiert zu werden, außerdem
taucht auch noch Sherlock Holmes auf und all das kommt in einer so hübschen Verpackung. Da kann doch gar nichts
schiefgehen, oder? Tja, leider ist dies doch kein Geheimrezept für
das perfekte Buch. Obwohl es viele Dinge gibt, die mir an diesem Buch
gefallen, gab es ein paar riesige Minuspunkte, mit denen viel
ruiniert wurde. Dies ist zum einen das Auftreten Sherlock Holmes, der
leider einen viel zu großen Teil des Buches einnimmt und zum
anderen, die unglaublich unnötige Liebesgeschichte (da ich nicht
spoilern will, gehe ich nicht weiter darauf ein), die einfach nicht
passt!
Desweiteren waren meine Erwartungen
wohl zu hoch, weshalb mich das Buch leider enttäuscht hat. Ich
werde, in der Hoffnung das es eine andere Wendung nimmt, auch den
zweiten Band lesen, würde dieses Buch aber nur Leuten empfehlen, die
gerne historische Krimis mit starken Frauenfiguren lesen, jedoch
keine Sherlock Holmes Liebhabern sind.
Copyright © Julia
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