Freitag, 4. April 2014

Nr. 13



Laura Wulff  

364 Seiten 
Verlag: MIRA Taschenbuch; Auflage: 1., Aufl. (10. Februar 2014)

Beschreibung:

 

Daniels Magen krampfte sich zusammen, je näher er dem Eingang des Ritualbads kam. Er empfand keinen Spaß daran, blutbesudelte Tatorte aufzusuchen, Leichen zu betrachten und Morde en détail zu rekonstruieren. Es stimmte, dass er seinen Beruf mit Leidenschaft ausübte, aber es ging ihm einzig um Gerechtigkeit.

„Er trug die Kutte eines Mönchs.“ So beschreibt eine verwirrte alte Frau den Mörder, den sie in der gegenüberliegenden Wohneinrichtung für rehabilitierte Sexualstraftäter beobachtet haben will. Nur mit dieser Aussage kann der Kölner Kriminalkommissar Daniel Zucker – nach einem Unfall an den Rollstuhl gefesselt, nun aber wieder im Dienst – nicht mit den Ermittlungen anfangen, ohne einen Eklat zu verursachen. Darum wird Daniels Frau Marie beauftragt, ein Phantombild des Mörders zu erstellen. So stößt sie auf beunruhigende Hinweise: Hat ihr eigener Chef eine dunkle Seite, von der niemand etwas ahnt? Währenddessen beschließt Maries 19-jähriger Cousin, Daniel bei der Suche nach der Wahrheit zu helfen – und bringt sich damit in größte Gefahr…

Ein mysteriöser Mord, ein Haus voller Verurteilter und ein Alptraum, aus dem es kein Erwachen zu geben scheint: der neue Fall für die Zuckers!

Jetzt als eBook: „Nr. 13“ von Laura Wulff. dotbooks – der eBook-Verlag.

Inhalt:

 

Ich fange diesmal mit der Geschichte an, da dies zu den wenigen Dingen gehört die mir an diesem Buch wirklich gut gefallen haben. Diese war vielschichtig und spannend, besonders zum Ende hin. Die Autorin spricht hier ein Thema an, das selten beleuchtet wird. Dies geschieht auf eine sehr brutale, offene Weise, weshalb bereits der Prolog wohl einige Leser abschrecken könnte. Der Aufbau der Geschichte sind wie kleine Puzzleteile, die zusammengesetzt werden müssen. Die Story um die Bewohner im Haus Nummer 13 spitzt sich dabei auf wirklich nervenaufreibende Weise immer weiter zu und ließ gerade die letzten Seiten nur so dahinfliegen.
Auch die Nebengeschichte um Maries Chef war, obwohl sie deutlich durchschaubarer war, doch irgendwie interessant und sehr nachdenklich stimmend.
Nun zu den Figuren. Die Hauptfigur ist der ehemalige Polizist Daniel Zucker, der nach einem Freizeitunfall im Rollstuhl sitzt und versucht dennoch weiterhin als Polizist zu arbeiten. Tja Daniel, mein persönlicher Knackpunkt in diesem Buch. Er ist ein richtiger Kerl, obwohl er im Rollstuhl sitzt und das wird auch oft betont. Sehr oft! Es gab selten eine Hauptfigur, die mich so aufgeregt hatte (Ich erinnere mich nur an Ana aus Shades of Grey und das Buch habe ich nach 100 Seiten weggelegt) Er ist einfach unglaublich unsympathisch, ein richtiger Macho und ein Egoist, der darüber hinaus auch noch sehr viele Vorurteile hat. Marie verschwindet neben ihm beinahe, so winzig ist ihre tatsächliche Rolle. Doch ihre Auftritte sind ein angenehmer Kontrast zu denen ihres Mannes. Sie ist eine sympathische Figur, weshalb ich mir gewünscht hätte, das sie eine größere Rolle bekommt. Am besten jedoch hat mir Ben gefallen. Er ist die interessanteste Person und durchlebt in diesem Buch eine starke Veränderung, was mir sehr gut gefallen hat. Gerade zum Ende hin wurde er für mich zum Stärksten Charakter.
Der Schreibstil war generell nicht schlecht. Die Autorin hat die Geschichte spannend und gut lesbar geschrieben. Sie war sehr eingängig und die Seiten flogen nur so dahin. Wäre ich jedoch der Lektor gewesen, ich hätte viel häufiger den Rotstift zur Hand genommen. So wird auf jeder (!) Seite erwähnt, dass Daniel im Rollstuhl sitzt. Und damit meine ich nicht subtil, was natürlich dazu gehört, da er ja im Rollstuhl sitzt, sondern wirklich wortwörtlich. Das war ungefähr genauso nervig wie der ,,Freizeitunfall“, der fast ebenso häufig erwähnt wurde. Dabei wird nie gesagt, was genau dieser Unfall war, sondern nur die Bezeichnungen ,,Freizeitunfall“ oder ,,Sportunfall“. Das hat mich irgendwann so genervt, dass ich das Buch sogar weglegen wollte, da es dieses wirklich herunter zieht, was sehr schade ist, da die Geschichte sonst wirklich spannend ist. 
 

Fazit:

 

Dies ist ein solider Thriller, der ein verstörendes und zugleich spannendes Thema beleuchtet und dabei auch nicht die unschönen Details ausblendet. 
Wer ein Krimiliebhaber ist, wirklich gut unterhalten werden möchte und die Wiederholungen und kleinen Makel überlesen kann, dem kann ich dieses Buch wirklich nur empfehlen. Wer sich jedoch, wie ich, bereits an Kleinigkeiten stört, der sollte sich einen schwarzen Stift zum Schwärzen daneben legen.

Ich möchte mich bei Mira Taschenbücher und bei bloggdeinbuch.de für dieses Rezensionsexemplar bedanken, dass mich doch zum Nachdenken angeregt hat. 
Falls ihr Lust auf diesen Thriller bekommen habt, dann könnt ihr ihn hier bestellen.

  Copyright © Julia

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