Dienstag, 4. Februar 2014

Der Traumsammler

 
 448 Seiten
S. FISCHER; Auflage: 3 (16. September 2013)


Beschreibung:

 

Endlich ist der Autor der internationalen Bestseller »Drachenläufer« und »Tausend strahlende Sonnen« wieder da. Millionen Leser haben auf seinen neuen Roman gewartet: In »Traumsammler« erzählt Khaled Hosseini die bewegende Geschichte zweier Geschwister aus einem kleinen afghanischen Dorf. Pari ist drei Jahre alt, ihr Bruder Abdullah zehn, als der Vater sie auf einem Fußmarsch quer durch die Wüste nach Kabul bringt. Doch am Ende der Reise wartet nicht das Paradies, sondern die herzzerreißende Trennung der beiden Geschwister, die ihr Leben für immer verändern wird. - Amazon

Inhalt:

 

Obwohl die Geschichte von Pari und Abdullah hier im Vordergrund steht, läuft sie doch eher im Hintergrund ab. So erhält Abdullah selbst nur zu Beginn zwei Kapitel und am Ende ein Kapitel. Stattdessen tauchen viele weitere Personen auf, welche in unterschiedlichster Weise mit Pari, Abdullah und vor allem mit Afghanistan verbunden sind. Denn genau dieses Land steht im eigentlichen Fokus des Buches.
Durch die große Anzahl an unterschiedlichen Figuren und dem damit aufgezeigten Facettenreichtum des Landes und seiner Bewohner, kommt es aber auch zu einem Problem. Keiner der Personen kommt der Leser wirklich nah. Man bekommt ihre Erlebnisse, Schicksalsschläge und Emotionen erzählt, schafft es aber nie wirklich eine Verbindung aufzubauen. Denn kaum fühlt man sich einer Figur nah, wird man aus dieser Geschichte gerissen und in eine andere versetzt, die meist überhaupt nichts mit der davor gemeinsam hatte. Damit erreicht der Autor, wie wohl von ihm gewollt, dass man einen guten Eindruck von der Zeit vor, während und nach dem Krieg und der Machtergreifung der Taliban bis hin zur Gegenwart bekommt. Dies gelingt ihm wirklich gut und dieser Aspekt hat mir sehr gut gefallen, jedoch geht dies, wie bereits gesagt, auf die Figuren. Das ist sehr schade und erschwert das Eintauchen in dieses Buch ungemein. So wird dieses Buch sehr langatmig und schwer zu lesen und das obwohl der Schreibstil, wie auch bei seinen letzten Büchern, einfach herausragend war. Khaled Hosseini hat eine wunderbare Art Geschichten zu erzählen, in der man (normalerweise) abtauchen kann und bei dem es gelingt sich in Menschen hinein zu fühlen, mit denen man sonst eigentlich so gar nichts gemeinsam hat. Dies ist hier leider, durch die Anzahl an Geschichten die er erzählen wollte, untergegangen.
Ich möchte noch kurz auf das Ende eingehen, ohne dabei viel zu verraten. Doch dieses hat mich enttäuscht, wie kein anderes. Der Autor hat hier einen Punkt eingebracht, denn man Leben oder Schicksal nennen würde, doch habe ich noch nie ein so unbefriedigendes Buch in den Händen gehalten. 

Fazit:

 

Mir haben Tausend strahlende Sonnen und vor allem der Drachenläufer unglaublich begeistert, weshalb ich mich sehr auf dieses Buch gefreut hatte. Aus diesem Grund wurde ich wohl auch so enttäuscht. Durch die Vielzahl der Geschichten, wurde das ganze Buch langwierig und wirklich anstrengend zu lesen. Es steht in keinem Vergleich zu seinen anderen beiden Büchern und ich würde es nur denjenigen wirklich empfehlen, die sich literarisch mit der Geschichte Afghanistans und die Auswirkung auf die Bevölkerung interessiert.


 Copyright © Julia

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