Donnerstag, 12. Dezember 2013

Das Labyrinth erwacht

Rainer Wekwerth 
407 Seiten
Arena (Januar 2013)



Das Labyrinth. Es denkt. Es ist bösartig.
Sieben Jugendliche werden durch Raum und Zeit versetzt.
Sie wissen nicht mehr, wer sie einmal waren.
Aber das Labyrinth kennt sie.
Jagt sie.
Es gibt nur eine einzige Botschaft an jeden von ihnen:

Du hast zweiundsiebzig Stunden Zeit das nächste Tor zu erreichen oder du stirbst.
Problem Nummer Eins, es gibt nur sechs Tore.
Problem Nummer Zwei, ihr seid nicht allein.



Beschreibung:

 

Jenna erwacht nackt auf einer fremden Ebene, ohne Erinnerung. Vor ihr steht ein junge, ungefähr in ihrem Alter, der ihr erklärt, dass sie sich beeilen soll, da sie die anderen finden müssen. Insgesamt sind es nämlich sieben völlig unterschiedliche Jugendliche, die sich alle ohne Erinnerung an ihr früheres Leben in dieser fremden Welt wieder finden.
Ihr Ziel ist es, die Tore zu erreichen, die sie aus dieser Welt entkommen lassen. Doch erfahren sie auch, dass es nur sechs Tore gibt und das hinter diesen eine neue Welt wartet, in der es jedoch nur noch fünf Tore gibt usw. Nur einer kann es endgültig herausschaffen, die anderen müssen sterben. Schnell bilden sich Feindschaften und Allianzen, doch nicht alle spielen fair.
So bahnen sie sich gemeinsam ihren Weg durch die fremde Welt, immer mit dem wissen, dass die Zeit läuft, einer zurückbleiben muss und etwas sie verfolgt, nur mit dem Verlangen sie zu töten. Währenddessen versuchen sie auch noch herauszufinden, wer sie wirklich sind und was sie getan haben, um hier her zu gelangen. Dann plötzlich verstaucht Jenna sich den Knöchel und kann nicht mehr weiter gehen.


Inhalt:

 

Obwohl hier die Sicht einer jeden Person dargestellt wird, beginnt man jedoch schnell seine Lieblinge herauszufiltern.
So sind vor allem der Anführer Jeb, der diese Aufgabe gar nicht will und die freundliche, besonne Jenna besonders sympathisch, auch da sich zwischen ihnen eine zarte Liebesgeschichte entwickelt, welche die Geschichte maßgeblich beeinflusst. Dagegen wirkt Kathy und das soll sie auch, besonders unsympathisch. Manchmal ist dies, meiner Meinung nach, sogar etwas zu heftig dargestellt. Man soll sie regelrecht hassen und ich mag es nicht, wenn ein Autor mir meine Gefühle so klar diktieren will.
León wirkt kämpferisch, kaltherzig und aufrührerisch, ist aber ein treuer und stolzer Freund, der seine Gefährten nicht einfach zurücklässt. Mary ist die zurückhaltende, die nicht wirklich mit der Gruppe mithalten kann, weshalb die Mitglieder und der Leser selbst ein gewissen Beschützerinstinkt ihr gegenüber entwickelt. Ähnlich ist es bei Tian, der, im Gegensatz zu Mary, aber häufiger jammert und ein Spielball zwischen ihnen wird. Der letzte in der Gruppe ist der ruhige, aber unglaublich freundliche und sympathische Mischa, hinter dem mehr steckt, als man zuerst vermuten würde. Alle Charaktere, Kathy ausgenommen, waren gut dargestellt und nicht überzeichnet. Sie haben alle positive und negative Eigenschaften und man lernt einige wirklich zu lieben, umso trauriger ist der Umstand, dass man weiß, dass man sie mit der Zeit verlieren wird. Man fühlt sich in sie hinein und fragt sich, was sie getan haben mussten, eine solche Strafe zu verdienen.

Die Geschichte beginnt bereits unglaublich spannend, dadurch, dass man genauso wie die Figuren vollkommen ohne Informationen dasteht. Hier kommen mehrere Komponenten zusammen, die dies zu einem temporeichen Thriller machen, der in keinem Moment langweilig wird. Zum einen, ist das die fremde Welt selbst, (die erste ist eine Steppe der an einen Wald angrenzt, die zweite ist eine Schneestadt) bei der man sich fragt, wo sich diese befindet und was wohl dort geschehen ist. Die zweite Komponente ist der Gedächtnisverlust und die wenigen Erinnerungsstücke die mit der Zeit wieder auftauchen. So erfährt man etwas über ihre Vergangenheit, jedoch werfen diese meist noch mehr Fragen auf. Dann werden sie von komischen Wesen gejagt, die keine richtige Form zu haben scheinen und nichts anderes im Sinn haben, als sie zu töten. Dazu kommt noch die Sache mit der ablaufenden Zeit und den Toren, von denen es immer eines zu wenig gibt. All dies verbindet der Autor so grandios, dass man regelrecht gefesselt ist und einfach nicht anders kann, als die nächste Seite zu lesen.

Der Schreibstil ist einfach, spannend und gut verständlich. Man merkt, dass es sich hier um einen deutschen Autor handelt, was aber keinerlei Kritik bedeutet. Er hat es geschafft, die Liebesgeschichte zwischen Jeb und Jenna auf einige Blicke und wenige Worte auf wunderschöne Weise zu beschreiben, so wie die Veränderung bei León darzustellen ( Was ich damit meine sage ich nicht, da müsst ihr das Buch schon lesen) ohne das es zu kitschig oder gestellt rüber kommt. Das Buch endet, ziemlich gemein, mit einem üblen Cliffhanger und ich schleiche schon um den zweiten Band herum, der bereits in meinem Regal steht, da ich nicht weiß, wie ich sonst die zeit bis zum dritten Band überstehen soll.


Fazit:

 

Meine Mutter hatte mir dieses Buch in die Hand gedrückt und gesagt, das musst du lesen!!
Zu diesem Zeitpunkt wusste ich jedoch schon, dass es sich um eine Reihe handelte, welche ich eigentlich aus Prinzip schon umgehen möchte. 
Ich wurde bis jetzt von jeder (!) Reihe (Besonders, wenn es sich um drei Teile handelt) enttäuscht. Dies gilt besonders für Dystopien. (Zuletzt: Panem, Die Auswahl...) Dennoch habe ich es zur Hand genommen und habe das Buch innerhalb eines Tages verschlungen. Ich liebe das Thema, das Unwissen und den Thrilleraspekt. Mir hat an diesem Buch einfach alles gefallen und ich könnte wirklich keinen Kritikpunkt finden. Umso ängstlicher bin ich auf Band 2 eingestellt, da dieser Teil doch der ist, der mich bis jetzt immer enttäuschtw. Nun wir werden sehen. Ich werde den zweiten Band demnächst in Angriff nehmen und euch dann davon berichten.

Dieses Buch jedoch sollte man unbedingt gelesen haben!


Was haltet ihr von Dystopien? Welche mochtet ihr und welche gar nicht? 
  

Copyright © Julia

2 Kommentare:

  1. Ich glaube das wird mein nächstes Buch :D

    Danke für die schöne Rezension, hat Lust gemacht.

    Jessi <3

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  2. Ich liebe Dystopien! "Das Labyrinth erwacht" hat mir auch sehr gut gefallen, genauso wie der Folgeband. Und ganz toll fand ich auch die "Godspeed"-Trilogie, "Partials - Aufbruch" und "Legend" :) Schöne Rezension und auch schöner Blog, da konnte ich gar nicht anders als dir zu folgen ;) Vielleicht hast du ja Lust auch mal bei mir vorbeizuschauen... Ich würde mich freuen :D

    Ganz liebe Grüße,
    Livi ♥
    liviliest.blogspot.de

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