Dienstag, 11. Juni 2013

Sam aus dem Meer



Isabell Schmitt-Egner






Bill nahm die beiden wieder ins Visier. Vielleicht lockte dieser Kerl Laine auch zu einem lauschigen Plätzchen, um ihr in Ruhe an die Wäsche zu gehen. 
Solchen Typen war alles zuzutrauen. 
Alles.




Als Laine mit ihrer Klasse zwei Wochen campt, findet sie bei einem Strandspaziergang am Meer eine Höhle am Meer. In dieser Höhle begegnet ihr ein seltsamer, scheuer Junge. Zuerst hält Laine Sam für einen Ausreißer, doch sein seltsames Verhalten und die Narben an seinem Hals deuten auf ein viel größeres Geheimnis hin. Als Laine hinter Sams Geheimnis und ihm dadurch immer näher kommt, beginnen erst die Schwierigkeiten.
Denn auch Bill hat ein Auge auf Laine geworfen und er würde alles tun, um den lästigen Konkurrenten loszuwerden.

Inhalt:

Laine ist ein (fast) typisches 16-jähriges Mädchen, das jedoch ein großes Interesse an Haien und generell am Meer hegt. Ihre Person ist liebenswert, aber eigentlich auch nicht mehr. In diesem ersten teil hat sie eigentlich nicht viel mehr zu bieten, als eine unglaubliche Verliebtheit, ein ungewöhnlich hohes Verantwortungsbewusstsein (von dem man sich gerne etwas abschneiden würde) und ein sehr sarkastischen Wortwitz. Doch was man bei ihr vielleicht stellenweise vermisst, wiegen die beiden Jungen in dieser Geschichte wirklich auf. Sam, der Junge aus dem Meer ist aus dem nahe liegendem Grund schon interessant. Seine total süße und unschuldige Art lassen ihn gerade für Mädchen (für die ja das Buch gedacht ist) noch liebeswerter erscheinen. Doch wer mich besonders mitgerissen hat, war Bill. Seine gesamte Gefühlswelt wird hier beschrieben und verständlich dargestellt, obwohl man es gar nicht verstehen möchte.
Die Geschichte beginnt eigentlich als typisches Teenager-Buch, als Laine auf Sam trifft, doch es entpuppt sich schnell als vielmehr. Dieses Buch ist eine wirklich interessante und lebensnahe Darstellung der Gefühlswelten von pubertierenden Jugendlichen, verpackt in einem ungewöhnlichen Fantasy-Roman. Darüber hinaus ist er ein gesellschaftskritischer Jugend-Roman, der einen mit der Frage zurücklässt, was hättest du getan

Die Autorin besticht durch einen flüssigen, leicht lesbaren Schreibstil, gepaart mit witzige und durchdachten Dialoge.

Fazit:

Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar erhalten und war sehr froh darüber, da ich die Reihe sowieso beginnen wollte. Nachdem ich es beendet hatte, hätte ich am liebsten gleich mit dem zweiten Band weitergemacht. Obwohl es relativ kurz ist, hat es mich einfach nur begeistert und gezeigt, dass es doch nicht auf die Länge eines Buches, sondern um dessen Inhalt geht. Die Geschichte ist spannend, gut durchdacht und mal echt etwas anderes. Die Personen sind gut herausgearbeitet und man kann jede Handlung nachvollziehen. Ich kann es wirklich jedem empfehlen, der Mal eine etwas andere Interpretation des Meerjungfrauen-Themas lesen möchte.


Wie weit darf das Streben nach Erkenntnis gehen und besitzt eine nichtmenschliche Lebensform das Recht auf Unversehrtheit?



Copyright © Julia

1 Kommentar:

  1. Das Buch klingt toll! :) Tolle Rezension :)
    Und ich finde jede Lebensform besitzt das Recht auf Unversehrtheit..

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