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Sie hatte ihren Blick gesenkt und schien, mit dem
Ring spielend in ihrer Erinnerung zu versinken.
,,Was ist passiert?“ Noch immer
den Ring drehend, antwortete sie ihm mit leiser Stimme.
,,Sie ist gestorben.
Kurz nach meiner Geburt.“ Maelle lehnte sich wieder zurück und blickte gerade aus,
auf die dahin ziehende Straße.
,,Das tut mir leid.“ Langsam schloss Maelle ihre Augen und lehnte ihren Kopf gegen den Sitz. So saß sie von ihm abgewandt, den letzten Sonnenstrahlen jedoch zugewand da. Zev hätte sich in diesem Anblick verlieren können, wenn
er sich nicht auf die Straße hätte konzentrieren müssen. ,,Wohin entführst du mich eigentlich?“ Ihre Stimme wirkte schläfrig. ,,Weit weg in eine andere Welt, voller
Geheimnisse und Magie.“
Erschrocken für sie hoch und öffnete ruckartig die Augen. Mit einem mal war sie wieder vollkommen wach. ,,Wo soll das denn sein?“ In ihrer Stimme klang die Skepsis stark durch. Zev grinste, während er das Auto auf
einen kleinen Feldweg lenkte.
,,Im verwunschenen Wald natürlich.“ Dabei zeigte
er aus der Frontscheibe hinaus auf den Wald, der sich dunkel und mächtig am
Horizont erhob. ,,Sehe ich das richtig, dass du mich bei unserem ersten Date
nachts in einen Wald entführst?“
Ihre Stimme war unglaublich ernst und ihm
schoss sofort der Gedanke ins Bewusstsein, dass es, so wie sie es aussprach wirklich nicht nach einer
guten Idee klang. Als er jedoch das Tempo drosselte und sie fragen wollte, ob
er umkehren solle, blickte Zev in Maelles breit grinsendes Gesicht. ,,Du hast
ja deine Steine mitgebracht.“ Ihr schallendes Lachen erklang ,,Ganz genau.“ Der
dunkle Wald umschloss das Auto gänzlich, als der Feldweg sich in einen noch
engeren Waldweg verwandelte. Die letzten Sonnenstrahlen wurde vollkommen von ihm verschluckt. ,,Magst du Wälder?“ Zev nickte, als er das Auto
durch die letzte Biegung manövrierte. ,,Ich bin in einem aufgewachsen.“ Die
Hütte lag wie immer vor ihnen.
Dunkel und klein schmiegte sie sich in die
Umgebung ein und verschmolz so mit dem Wald. Sie sah verlassen und einsam aus,
obwohl er ja erst vor einigen Tagen dort übernachtet hatte. ,,Und du? Magst du
Wälder?“ Er war zuerst aus dem Auto gestiegen und hielt ihr die Tür auf. ,,Als
Kind habe ich meine freie Zeit oft in dem angrenzenden Wald verbracht. Dann
aber.“ Sie legte den Kopf leicht schief und blickte an der Hütte vorbei in den
Wald. ,,Dann gab es ein Unglück." Sie schluckte schwer und auch Zevs Kehle wurde plötzlich trocken. ,,Vater hat dann das Betreten des Waldes
verboten.“
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