Mittwoch, 15. Mai 2013

Teil 33


Falls du die anderen Teile dieser Geschichte noch nicht gelesen hast, findest du sie hier.


Sie hatte ihren Blick gesenkt und schien, mit dem Ring spielend in ihrer Erinnerung zu versinken. 
,,Was ist passiert?“ Noch immer den Ring drehend, antwortete sie ihm mit leiser Stimme.
 ,,Sie ist gestorben. Kurz nach meiner Geburt.“ Maelle lehnte sich wieder zurück und blickte gerade aus, auf die dahin ziehende Straße. 
,,Das tut mir leid.“ Langsam schloss Maelle ihre Augen und lehnte ihren Kopf gegen den Sitz. So saß sie von ihm abgewandt, den letzten Sonnenstrahlen jedoch zugewand da.  Zev hätte sich in diesem Anblick verlieren können, wenn er sich nicht auf die Straße hätte konzentrieren müssen. ,,Wohin entführst du mich eigentlich?“ Ihre Stimme wirkte schläfrig. ,,Weit weg in eine andere Welt, voller Geheimnisse und Magie.“ 
Erschrocken für sie hoch und öffnete ruckartig die Augen. Mit einem mal war sie wieder vollkommen wach. ,,Wo soll das denn sein?“ In ihrer Stimme klang die Skepsis stark durch. Zev grinste, während er das Auto auf einen kleinen Feldweg lenkte. 
,,Im verwunschenen Wald natürlich.“ Dabei zeigte er aus der Frontscheibe hinaus auf den Wald, der sich dunkel und mächtig am Horizont erhob. ,,Sehe ich das richtig, dass du mich bei unserem ersten Date nachts in einen Wald entführst?“ 
Ihre Stimme war unglaublich ernst und ihm schoss sofort der Gedanke ins Bewusstsein, dass es, so wie sie es aussprach wirklich nicht nach einer guten Idee klang. Als er jedoch das Tempo drosselte und sie fragen wollte, ob er umkehren solle, blickte Zev in Maelles breit grinsendes Gesicht. ,,Du hast ja deine Steine mitgebracht.“ Ihr schallendes Lachen erklang ,,Ganz genau.“ Der dunkle Wald umschloss das Auto gänzlich, als der Feldweg sich in einen noch engeren Waldweg verwandelte. Die letzten Sonnenstrahlen wurde vollkommen von ihm verschluckt. ,,Magst du Wälder?“ Zev nickte, als er das Auto durch die letzte Biegung manövrierte. ,,Ich bin in einem aufgewachsen.“ Die Hütte lag wie immer vor ihnen. 
Dunkel und klein schmiegte sie sich in die Umgebung ein und verschmolz so mit dem Wald. Sie sah verlassen und einsam aus, obwohl er ja erst vor einigen Tagen dort übernachtet hatte. ,,Und du? Magst du Wälder?“ Er war zuerst aus dem Auto gestiegen und hielt ihr die Tür auf. ,,Als Kind habe ich meine freie Zeit oft in dem angrenzenden Wald verbracht. Dann aber.“ Sie legte den Kopf leicht schief und blickte an der Hütte vorbei in den Wald. ,,Dann gab es ein Unglück." Sie schluckte schwer und auch Zevs Kehle wurde plötzlich trocken. ,,Vater hat dann das Betreten des Waldes verboten.“

 Copyright © Julia

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