Mittwoch, 24. April 2013

Teil 31

Falls du die anderen Teile dieser Geschichte noch nicht gelesen hast, findest du sie hier.


Aber da war noch weit mehr in diesem Bild. 
Er starrte hinab auf seine eigenen traurigen Augen. ,,Gefällt es dir?“ 
Es war ein verzweifelter Versuch von ihr eine andere Reaktion außer Schweigen von ihm zu bekommen. Doch er konnte nicht anders reagieren, denn dieses Bild machte ihn einfach sprachlos. Sprachlos und nachdenklich. 
,,Sehe ich wirklich so aus?“ Er zeigte auf die Zeichnung, obwohl dies absolut unnötig war. Maelle legte ihren Kopf schief und blickte ihn irritiert an. ,,Ist es so schlecht?“
 Schnell schüttelte er den Kopf. ,,Nein es ist fantastisch.“ Der rote Schimmer, welcher gerade verflogen war, übernahm wieder ihr Gesicht. Diesmal noch leuchtender als vorher. 
,,Sag mal.“ Er faltete das Blatt sorgfältig zusammen, während er zurück zu seinem Pult ging. ,,Was machst du heute Abend?“ Vorsichtig legte er das Blatt in die Innentasche seiner Tasche, zu dem Amulett.  
Maelle hatte ihn dabei die ganze Zeit beobachtet, bis er die Tasche wieder geschlossen hatte und wirkte durch den direkten Blick den er ihr jetzt zuwarf irritiert. ,,Oh, äh, nichts denke ich.“ 
Er hob eine Augenbraue. ,,Du denkst?“ Sie lachte leise. ,,Ich habe nichts vor.“ 
,,Gut, wir sehen uns um sieben vor dem Gebäude.“ 
Die ersten Studenten traten ein und Zev lehnte sich wie immer gegen seinen Schreibtisch. Er konnte Maelles irritierten Blick auf sich spüren. Diesmal aber störte er sich nicht daran. Ganz im Gegenteil. Er strahlte die ankommenden Studenten förmlich an, was diese teilweise zutiefst erschreckte. 
Eine Studentin hatte sich sogar einfach wieder umgedreht und war schnell aus dem Raum geflüchtet.
Nach dem Unterricht raste Zev so schnell es ihm durch die Verkehrsregeln möglich war nach Hause. Bis sieben blieb ihm nicht mehr viel Zeit.
Ein Kribbeln durchfuhr sein Körper, dass er gar nicht mehr zu haben glaubte. Er war selbst von seinem plötzlichen Vorschlag überrascht gewesen.
Er war so beeindruckt von ihrer Zeichnung gewesen und dem Fakt, dass sie seine Gefühlslage so perfekt getroffen hatte. Noch immer zeichneten sich die traurigen Augen in seinem Kopf ab. Doch hinter diesen hatte noch mehr gelegen. Etwas, was er in letzter Zeit selbst vergeblich im Spiegel gesucht hatte. Diesen Ausdruck den sie früher hatten. Sie hatte ihn gesehen.  

Ihm war schon vorher klar gewesen, dass sie mehr sehen konnte als andere Menschen. Das sie das erkannte, was den Meisten verborgen blieb. Woran das liegen könnte, fragte er sich zwar, doch viel mehr freute er sich darüber. 
Er wollte sie zur Hütte bringen. Ihr seine Heimat zeigen und dann würde er sehen, was für ein Mensch sie war. 
Ob sie die Erste sein könnte, nach ihr, die ihn wirklich verstand.  


Copyright © Julia

Ich  arbeite gerade daran, ein kleines Gewinnspiel zu entwickeln. Also bereitet euch schon einmal drauf vor :)

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