Donnerstag, 3. Januar 2013

Teil 7



Den gesamten restlichen Tag stand er vollkommen neben sich. Auf nichts konnte er sich konzentrieren. 
Erst hatte er noch in der Universität gesessen und sich in die Kontrolle von Hausarbeiten gestürzt. Eine Aufgabe, die er diesmal nicht hatte abgeben können und zum ersten Mal war er  ganz froh darüber. 
Doch bereits bei der Ersten erwischte er sich dabei einen Satz über die Verwandlung Daphnes immer und immer wieder zu lesen, ohne ihn auch nur einmal wirklich gelesen oder verstanden zu haben. 
Zuerst war ihm nicht ganz klar, was ihn eigentlich so ablenkte. Wenigstens redete er sich das ein, aber es war eine Lüge. Eigentlich kannte er den Grund für seine mangelnde Konzentration sehr genau. Nur wollte er es sich einfach nicht eingestehen.
Seine Beine zitterten nervös unter dem Tisch, als er den Satz noch einmal las. 
Er gab dann doch ziemlich schnell auf den Stapel Hausarbeiten zu kontrollieren. Schließlich, so sagte er zu sich selbst, hatte er auch noch später Zeit dafür. Er lehnte sich auf seinem unbequemen Bürostuhl zurück und schloss die Augen. Sofort sah er sie, wie sie da stand. Aufmüpferisch. Neckisch. Er öffnete sofort die Augen und richtet sich seufzend auf. 
Es durfte doch nicht wahr sein, dachte er. Seine Gedanken kreisten immer wieder um dieses merkwürdige Mädchen. Noch nie hatte er so jemanden getroffen. Und das musste schon etwas heißen.
Sie war hübsch, das war keine Frage, aber hübsche Mädchen gab es wie Sand am Meer. 
Nein sie hatte irgendwas anderes an sich. Sie hatte keine Furcht, ja nicht einmal Respekt vor ihm gezeigt. Das hatte er noch nie erlebt. Wirklich noch nie. 
Er schlug vor Wut mit der Hand auf den Holztisch. Dabei hatte er irgendwie die Kante erwischt, so dass seien Hand plötzlich blutete.
Zu spät bemerkte er, dass Blut auf die Arbeit tropfte. 
Die roten Punkte auf der Arbeit, die sich jetzt langsam braun färbten, lösten in ihm eine unglaubliche Wut aus. Er hasste es so wütend zu sein. Wenn der Zorn kam, dann kam auch das Fieber. Das musste er auf jedenfall verhindern und genau das kostete Zeit. Zeit die er mit anderen Dingen verplant hatte. Nachdem er seine Hand notdürftig verbunden hatte, packte er schnell seine Sachen zusammen und fuhr nach Hause.
Während der Fahrt nach Hause umklammerte er sein Lenkrad so fest er konnte. Die Schuld an seiner Wut und somit an diese ganzen zusätzlichen Arbeit gab er ihr. Leise verfluchte er sie.
Er beschloss, falls sie wirklich am nächsten Tag auftauchen würde, würde er sie das büßen lassen. 


Copyright © Julia

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