Kurzgeschichte





Ich spürte nicht mal wie das Messer in mich eindrang. Plötzlich war es da. Es erfüllte meinen Unterleib. Der Schmerz kam auch erst ganz langsam. Er kratzte an der Oberfläche, stand kurz davor heraus zu brechen. Meine Augen hatten sich vor Schreck geweitet, als ich an der zitternden Hand herabblickte, die das Messer in meinen Bauch gestoßen hatte. Sie war noch immer um den Griff des Messers verkrampft. Es stellte eine letzte Verbindung her. Langsam wurde es hinaus gezogen und auch mein Blick wanderte zu dem Gesicht meines Angreifers. Kalte blaue Augen. Der Blick starr und herzlos. Warum hast du das getan?, die Worte waren nur ein Flüstern. Es waren nicht meine. Du wolltest mich nie wieder betrügen. Ich krallte mich an dem Arm meines Angreifers fest.
Diesmal spürte ich das Messer. Wie es langsam in meine Brust traf. Ich spürte wie die Haut durch die scharfen Kanten zerstört wurde, wie mein Fleisch zerrissen wurde und wie die Klinge an den Knochen schabte. Dann erreichte es sein mörderisches Ziel und durchdrang meine Lunge.
Die Hand um den Griff war fester und zitterte nicht mehr. Der erste Stich war weder gefährlich noch lebensbedrohlich gewesen. Es war nur eine Affekthandlung, diente dazu sich Mut zu machen. Dieser hier, aber genoss mein Angreifer. Er hatte so lange darauf gewartet, dass konnte ich in den Augen sehen.
Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Das Messer wurde in meiner Brust umgedreht. Ich wusste, dass ich Schmerzen empfinden sollte, aber ich spürte nur en Fremdkörper in meiner Brust. Ich habe dir gesagt, du sollst mich nicht belügen. Das Flüstern. Diesmal weiter weg, obwohl die Stimme doch so nah war.
Ich wollte etwas antworten, irgendwas, doch mein Mund füllte sich mit einer Flüssigkeit. Blut?! Ich werde sterben. Die Erkenntnis traf mich. Ich spuckte das Blut aus. Rote Spritzer. Auf dem Gesicht meines Angreifers. Auf der weißen Wand. Überall.
Dann wurde das Messer herausgezogen. Trennte die letzte Verbindung zwischen mir und meinem Angreifer.
Dann wurde alles schwarz. Der Schmerz kam plötzlich und übermannte mich. Ich ließ mich fallen. Hörte mein Herz. Es pochte noch immer. Pumpte das Blut in meinen mund. Doch wurde es langsamer. Ich fiel. Die Kälte des Bodens ließ mich noch einmal erwachen. Brachte die Schmerzen tausendfach zurück. Ich sah meinen Angreifer über mir stehen. Das Messer in beiden Händen haltend.
Das hättest du wirklich nicht tun sollen.
Schreiend erwachte ich aus meinem Albtraum. Sofort tastete ich nach der anderen Bettseite. Sie war leer und kalt. Aber ich konnte das Brausen der Toilettenspülung hören. Mein Blick fiel auf den Wecker. Es war vier Uhr morgens. Ich stand auf und ging in das Badezimmer. Schatz?, fragte ich, als ich die Tür öffnete. Mein Mann stand dort und duschte gerade. Habe ich dich geweckt? Ich war nur kurz auf Toilette und wollte grade wieder zu dir ins Bett.
 Ich trat einen Schritt näher auf ihn zu verstärkte meinen Griff.
Warum hast du das getan.?
Das Messers lag schwer in meiner Hand.

3 Kommentare:

  1. wow wow wow. ganz schon krass. Aber mir gefällts irgendwie. die tatsache zum "Morden" sondern die art undweise den Leser es nachfühlen zu lassen. Sich hinein zu versetzen. Schriebst richtig gut!

    Gruß

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  2. nicht schlecht!

    achte ein bisschen auf deine Formulierungen und bau deine Schreibweise aus und die Sache läuft ;)

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