Donnerstag, 31. Oktober 2013

Interview: Sascha und Claudia Schröder

 Hallo liebe Leser,
wie bereits angekündigt erwartet euch heute ein kleines Interview mit Sascha und Claudia Schröder, den beiden Autoren von Taliel - Erwachen.
Wie immer hoffe ich, dass ihr es genauso spannend und interessant findet wie ich.


 Stellt Euch doch bitte einmal kurz vor.


Sascha: Ich heiße Sascha Schröder, bin 24 Jahre alt und hauptberuflicher IT-Systemadministrator. Gemeinsam mit meiner Frau Claudia lebe ich in Bielefeld





Claudia: Ich bin Claudia Schröder, 35 und Arzthelferin. Neben uns leben noch unsere zwei Katzen Kira und Mika und unser Hund Oscar mit in unserem Haushalt.



Wie seid Ihr zum Schreiben gekommen und wann habt Ihr Eure ersten Gehversuche unternommen?
Claudia: Ich glaube, dass ich für uns beide sprechen kann, wenn ich antworte. Ich habe bereits in der Schule sehr viel geschrieben, und das hat sich über die Zeit einfach so entwickelt. Meine erste vollständige Geschichte liegt sogar noch auf meiner Festplatte. Die habe ich geschrieben, da war ich 14. Irgendwann ist der Wunsch gewachsen, ein Buch auch zu veröffentlichen. Gemeinsam mit Sascha habe ich diesen Wunsch irgendwann erfüllt.

Wie sieht Euer Schreib-Alltag aus bzw. wie gestaltet Ihr das Schreiben?
Habt Ihr eventuell auch schon Erfahrung mit Schreibblockaden machen müssen und habt Ihr Tipps für junge Autoren, damit umzugehen?

Sascha: Unser Alltag sieht relativ unspektakulär aus. Auch wenn wir zusammen an einem Buch schreiben, heißt es nicht, dass wir nur aufeinander hocken.  Meistens schreibt der eine etwas, der andere liest später Korrektur, kritisiert und korrigiert. Wenn der eine nicht weiter kommt, gibt der andere Tipps. So entsteht dann durch gemeinsames Arbeiten ein komplettes Werk. Wichtig ist dabei gerade bei uns, dem anderen offen zu sagen, wenn ein Satz oder ein Teil totaler Mist ist. Gerade bei uns ist es nicht leicht.

Claudia: Schreibblockaden habe ich meistens auf die von Sascha beschriebene Art und Weise lösen können. Lasst Euch von Vertrauenspersonen Tipps geben. Auch wenn die Ideen am Anfang Mist klingen, sind sie Anstöße, die zum Denken anregen. Da kommt es dann manchmal vor, dass ich eine Idee, die ich anfangs doof finde, doch wieder aufgreife und verwende. Auf diese Weise ist das Ende unseres ersten gemeinsamen Romans entstanden. Sascha war anfangs dagegen. Beim Korrekturlesen dachte ich dann "Du Blödmann hast es ja doch verwendet."

Wo schreibt ihm am Liebsten bzw. habt ihr besondere „Rituale“ beim Schreiben?
Claudia: Ich liege meistens auf dem Sofa, den Laptop auf dem Schoß, und dann einfach die Gedanken fließen lassen.

Sascha: Bei mir ist es ähnlich, nur dass ich meistens sitze. Wichtig ist, dass ich mich voll auf das Schreiben konzentrieren kann. Das heißt nicht, dass der Fernseher unbedingt aus sein muss. Solange es mich nicht interessiert, kann ich da auch abschalten. Ich nutze da jede Gelegenheit, egal ob Zuhause oder in der Mittagspause im Büro.

Wie kommt Ihr generell auf Ideen für Eure Bücher? War es eher ein spontaner Einfall? Ein Traum? Oder wurdet Ihr von etwas inspiriert?
Claudia: Das kommt immer darauf an. Es gibt da mehrere Möglichkeiten, an Ideen zu kommen. Mein Debütroman basiert lose auf einem Lied, genauso wie mein zweiter Roman. Sascha geht meistens nach der "Was wäre wenn…"-Prämisse. Ab und an lässt er sich von Bildern aus dem Internet inspirieren. Eine gewisse Kreativität ist allerdings immer unerlässlich.
Träume sind allerdings auch wichtig. Manchmal kommen nur Passagen "im Traum". Taliel: Erwachen hingegen basiert vorrangig auf einem Traum. Eine komplette Szene war ursprünglich ein Traum von Sascha, die er ausgearbeitet hat.

Wie entstehen die Protagonisten Eures Buches? Sind Deine Figuren immer rein fiktiv oder lasst Ihr Euch auch von realen Personen inspirieren?
Sascha: Auch hier gibt es wieder keine pauschale Antwort. Es kommt auch immer auf das Setting der Geschichte an. Wenn es biblische Einflüsse hat, wie Claudias Debütroman, dann haben wir da klare Vorlagen. Manchmal sind es Bilder, die ich gesehen habe, entweder Fotos oder Zeichnungen, und dann landen diese Personen und Charaktere im Buch. Natürlich nicht eins zu eins, ich will ja keine Probleme bekommen, aber soviel kann ich verraten: Das Coverbild von Taliel: Erwachen war ursprünglich mal ein Foto.

Was bereitet Euch mehr Schwierigkeiten? Der Anfang oder das Ende eines Buches?
Claudia: Wenn man erstmal "drin ist", und den Anfang geschrieben hat, wird es erst interessant. Ich weiß immer, wo ich hin will, aber leider nie, wie ich dort hinkomme. Da muss mir Sascha meistens bei helfen. Das Buch zu Ende zu schreiben ist dann wiederum einfach, weil ich  von vornherein weiß, wie die Lösung eines Konfliktes aussieht.

 
Nach welchen Kriterien habt Ihr Euch für das Cover entschieden bzw. wie kamt Ihr auf die Idee? 
Sascha: Das war eigentlich ganz witzig, denn das Cover war fast zeitgleich mit der ersten geschriebenen Seite da. Das Mädchen auf dem Cover ist nämlich meine Protagonistin. Ich fand es durch Zufall auf DeviantArt, einer Seite, die ich jungen Autoren nur empfehlen kann, eine unerschöpfliche Inspirationsquelle. Ich sah es und dachte mir "Hallo Taliel!", weil sie genau so aussah wie meine Hauptfigur. Okay, ein paar Details wurden nachträglich korrigiert, aber das Bild ging in die richtige Richtung.
Die Schwierigkeit war eher, die Rechte zu bekommen, weil man ja bekanntlich die Bilder nicht einfach so benutzen darf. Etwas, dass leider auch viele Nachwuchsautoren vergessen.



Wie habt ihr  den Titel gefunden?
Claudia: Auch das war wieder einmal nicht ganz trivial. Der Arbeitstitel war "Angel Academy", im Hinblick auf den weiteren Storyverlauf (Achtung, Mini-Spoiler!). Aber im Laufe der Zeit stießen wir auf eine Buchreihe, die exakt den gleichen Namen hatte. Da war für uns klar, wir mussten den Namen ändern. Während Sascha aber wieder einmal viel zu kompliziert dachte (etwas, dass er gerne tut), war für mich eigentlich klar, den Namen des Hauptcharakters zu nehmen, ist so simpel wie genial.

Welcher Zielgruppe würdet Ihr Eure Bücher am ehesten empfehlen?
Sascha: So etwas ist immer schwer zu sagen, weil man Gefahr läuft, sein Buch in die falsche Schublade zu stecken und gegebenenfalls Erwartungen zu enttäuschen. Ich würde aber sagen, dass jugendliche und jungerwachsene Fantasy-Fans, die auch schon an Büchern wie der "Harry Potter"-Reihe oder Werken der Familie Hohlbein Spaß hatte, unser Buch sicherlich auch mögen werden.

Der Indie-Buchmarkt ist ja ein umstrittenen Thema, dennoch wächst der Markt von Tag zu Tag. Was sagt Ihr denn dazu? Wie sind Eure Erfahrungen?
Claudia: Der Indie-Buchmarkt ist für viele Jungautoren der Einstieg. Leider besteht derzeit sehr viel Zwiespalt zwischen einzelnen Autoren. Ich möchte niemandem seine freie Meinung absprechen, jedoch stellen sich bei einigen Themen bei mir alle Nackenhaare auf. Ich hoffe, dass es in naher Zukunft wieder harmonischer läuft. Das Problem ist, dass einige Autoren leider die Ansicht vertreten, auch wenn es das erste Werk ist, muss es perfekt sein. Klar, eine korrekte Rechtschreibung ist wichtig, aber ich lese auch schon einmal über kleinere Fehler hinweg. Jeder, der denkt, sein Buch hätte Potential, soll es versuchen. Aber bitte nicht übermütig werden und sich selbst für den neuen Stephen King halten. 

Der Gedanke hinter "Taliel: Erwachen" ist nicht neu. Es fiel hier eben ja schon der Name "Harry Potter". Würdet Ihr das Buch mit der Erfolgsreihe vergleichen?

Sascha: Ein ganz klares Nein.
Ja, einige Elemente sind gleich. Wir haben wieder ein Internat, wir haben wieder übernatürliche Wesen. Aber worin unterscheidet sich unser Buch? Ich würde sagen: Wir haben keine Glitzervampire. *lacht*
Nein, ernsthaft. Es gibt so viele Dinge, die sich z.B. von Harry Potter oder anderen "Supernatural-Internats"-Reihen wie "House of Night" unterscheiden. Wir haben bis jetzt noch keine wirklich romantischen Stellen (höchstens angedeutet), wir haben keinen Schulschönling, dem alle Mädels nachjagen.  Außerdem wird in späteren Bänden (drei sind bisher geplant) die Schule eine immer kleinere Rolle spielen. Es wird den Lesern des ersten Bands aber auch gleich klar werden, warum: Es handelt sich um kein gewöhnliches Internat, sondern um etwas Anderes.

Wie kamt Ihr darauf, gerade einen solchen Roman zu schreiben?
Claudia: Es gab zwei Gründe. Der erste Grund ist ganz simpel: Zum einen gehen die "Guten" vor lauter Vampiren und Werwölfen unter. Ich kenne kaum Romane, in denen Engel eine Rolle spielen. Auch was die neusten "Internatsromane" angeht, haben wir alles, nur keine Engel.
Aber auch sonst spielen Engel in unserem Leben eine wichtige Rolle. Unser Trauspruch handelt von ihnen, wir haben etliche Bilder von Engeln. Denkt jetzt aber bitte nicht, dass wir irgendwelche abgehobenen Spinner sind. *lacht*

Welches Buch hat einen nachhaltigen Eindruck bei Euch hinterlassen und ist aus Eurem Bücherregal nicht mehr wegzudenken?
Sascha: Bei mir waren es alle Bücher, die ich bisher von Wolfgang und Heike Hohlbein gelesen habe.

Claudia: Ja, definitiv Hohlbein. Seine Bücher haben mich überhaupt erst zum Lesen gebracht.
 
Wenn Ihr in Euer eigenes Bücherregal schaut – welches Genre ist hier am meisten vertreten?
Claudia: Wir haben eine ausgewogene Mischung aus Fantasy, Thriller und dem, was Neudeutsch "Chick Lit" bezeichnet wird, aber auch Biographien und andere gute Bücher findet man da.

Mit welcher literarischen Figur würdet Ihr gerne einmal einen Tag verbringen?
Sascha: Ich wüsste spontan niemanden.

Claudia: Ich möchte einmal mit Pipi Langstrumpf in ihrem Bett ins Takatukaland reisen!

Vielen Dank für dieses nette Interview!
 
Copyright © Julia

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